Trance & Ekstase


Trance und Ekstase (transire, lat.= hinübergehen; ekstasis, griech.= entgrenzen, heraustreten) werden in vielen Kulturen als Übertritt in eine spirituelle Dimension der Welt oder die sogenannte Allverbundenheit verstanden. Es handelt sich beim Zustand der Trance um einen natürlich erreichbaren, erhöhten Wachbewusstseinszustand, der uns stark erweitert und intensiver wahrnehmen lässt. Tatsächlich treten wir aus unserer rational oberflächlichen, low-energy Alltagswelt heraus und gleichzeitig in einen Zustand stark erhöhter Wahrnehmung und Lebendigkeit ein.

Die Methode der Rasseltrance wurde von der Linguistin und Kulturanthropologin Dr. Felicitas Goodman (1914-2005) entdeckt und erforscht. Auf Grund ihrer Forschungen lassen sich Brücken zwischen unserem rational logischen Denken und dem magisch mythischen Erleben im Zustand der Trance bilden.

Wir reisen anhand von uralten, in kleinen Skulpturen und Höhlenmalereien überlieferten Körperhaltungen (- 40.000 Jahre alt), die einen jeweils klar definierten Erlebnisinhalt vorgeben. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Haltungen zu den Themen Gemeinschaft, Wahrsagen, Seelenreisen, Metamorphose oder auch Geburt, Tod und Wiedergeburt. Es gilt immer: Die Absicht bestimmt die Reise.

Diese Haltungen entstammen der Jäger und Sammler, sowie der Gartenbauerzeit, wo der Mensch sich noch im zyklischen Einklang mit der Natur erlebte. Besitzdenken oder Trennungen zwischen Innen und Außen, Gut und Böse, sowie hierarchische Strukturen folgten erst mit der späteren Ackerbauzeit und Sesshaftigkeit des Menschen.

Der veränderte Bewusstseinszustand der Trance gilt wissenschaftlich belegt als ekstatisch beglückend und Immunsystem stärkend. Weiters führt der Zustand zu tiefer, körperlicher Entspannung bei gleichzeitig hoher Anregung der Gehirnaktivität. Die Tatsache, dass die Fähigkeit zur Trance biologisch im Menschen verankert ist, veranlasste Felicitas D. Goodman Trance als ein menschliches Grundbedürfnis zu verstehen, welches für unser seelisches und körperliches Gleichgewicht verantwortlich ist.

Ich bin sogar der Meinung, dass Trance ein Kitt für unsere Seele ist. Der Zustand der Trance kann wie ein heilsames Elixir wirken und dabei helfen unsere unterschiedlichen Rollen und Gestalten, die wir in einem modernen Leben oft mühsam nebeneinander zu handhaben versuchen, in einen gemeinsamen Fluss zu bringen.

In der Trance erleben wir uns befreit von Alltagswerten und Bewertungen, welche normalerweise bei neuen Sichtweisen und einer liebevollen Annäherung an uns selbst und unsere Beziehungen im Weg stehen.

Die Methode der Rasseltrance eignet sich hervorragend, um sich für die vergessen geglaubte Fähigkeit der Ekstase zu öffnen und zu üben. Als Tranceleiterin ist es mir dabei wichtig von einem aufrechten und verantwortungsbewussten Ich aus zu reisen. So kann der in Trance hergestellte Kontakt mit anderen Welten ein Tor zu einer neuen Lebensweise öffnen.